Vom Selbstvertrauen

Im mystischen Sinn heißt Selbstvertrauen dem Lebendigen zu vertrauen, eben dem unerschöpflichen, ewigen Selbst in allem.

Davon sind wir kollektiv weit entfernt. Wir haben uns eher erschöpft im Misstrauen, im Unmut und im Neid aufeinander, statt Möglichkeiten zu kreieren, aneinander aufzuwachen und füreinander lebendiger zu werden.

Darüber zu jammern wäre jämmerlich. Also stelle ich lieber eine zeitgemäße Frage:

Können wir JETZT diesen Schritt tun? Können Menschen einander vertrauen und in diesem Vertrauen harmonisch miteinander verweilen?

Wie gesagt: Die Geschichte lehrt uns, dass dies der Menschheit bisher nicht sehr gut gelungen ist. Bekanntlich haben selbst die großen Religionen die allerbittersten Kriege geführt. Das macht es wohl notwendig, dass wir unsere spirituellen Wege und Ambitionen gründlich unter die Lupe nehmen.

Der Sinn aller spirituellen Erfahrung liegt darin, den Menschen an den Punkt zu bringen, wo er oder sie zum sozialen Wesen wird, fähig mit anderen Menschen in einer aggressionsfreien Weise zusammenzuleben.

Ganz objektiv gesehen ist die mystische Reise eher praktisch als esoterisch.

Der Tod des abgekapselten Individuums ist die Geburt dieses evolutionären Sprunges. Der Kosmos wartet schon lang darauf. Unsere Seelen vermutlich auch.

So gesehen ist die Aufgabe eines Seelsorgers keine angenehme, zumindest nicht aus der Sicht der Persönlichkeit. Ein Seelsorger, wenn er seinen Job ernst nimmt, kann deiner Persönlichkeit nichts versprechen. Er kann dir nur beistehen. Und er kann dir vielleicht im richtigen Moment die richtigen Fragen stellen. Zum Beispiel diese hier:

„Möchtest du jetzt den Schritt ins wahre SelbstVertrauen und ins praktische Miteinander gehen?“

„Könntest du ihn gehen?“

„Bist du bereit, ihn JETZT zu gehen?“

Der mystische Weg führt in die Gemeinschaft mit allem Leben. Aber die Entscheidung, ihn wirklich zu gehen, muss jeder allein treffen.

Ja, es liegt an jedem Einzelnen. solange wir einsehen, dass wir selbst dabei nichts zu gewinnen haben …wenn ihr versteht, was ich meine!

Vielleicht sehen wir uns eines Tages hier oben im Kloster. Dann können wir ja weiter darüber sprechen oder in aller Ruhe Tee trinken oder gemeinsam den Garten pflegen im Vertrauen, dass es doch gut so ist, einfach beieinander zu sein.

Tom

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